<< zurück weiter >>

Entwicklung ab Landgang:

23. Tag nach Ablaichen / Landgang
Quappenschwanz bei den am schnellsten entwickelten vollständig verschwunden Die Jungtiere haben richtige Krötenaugen und Körperform. Sie sind sehr ruhig und flüchten nicht, wenn man mit ihnen hantiert. Die Jungtiere ziehen sich nun dauerhaft aus dem Wasser zurück, sodass man von Landgang sprechen kann.



2. Tag nach Landgang
Die ersten Jungtiere fressen Mikroheimchen und sind wieder viel aktiver, ca. 80 % meiner Quappen haben Vorderbeine oder sind vollständig umgewandelt. Die Albinoquappe zeigt nun deutliche Hinterbeinansätze und ist noch ein Stück gewachsen auf etwa 2,5 cm - vielleicht, weil sie das Becken inzwischen nahezu alleine bewohnt.




6. Tag nach Landgang
Die Haut der Jungtiere ist Kröten-typisch trocken und warzig.



12. Tag nach Landgang
Die größten Jungtiere sind inzwischen 1,5 cm groß. Die dunkle Fleckenzeichnung auf der unteren Rückenhälfte erinnert bei manchen Tieren an einen Smily.




16. Tag nach Landgang
Die größten Jungtiere sind inzwischen ca. 2 cm groß. Die Spitzen der Warzen haben eine orangene Farbe angenommen was die dunkle Fleckenzeichnung etwas auflöst.




57. Tag nach Landgang
Die meisten Jungtiere sind inzwischen deutlich abgedunkelt. Die Fleckenzeichnung ist dunkelgrau-grün. Größe der größten Jungtiere ca. 4 cm.




70. Tag nach Landgang
Da der Daumen meistens unter dem Körper verborgen ist, bemerke ich erst jetzt durch Zufall, dass einige der Jungtiere stark ausgeprägte Brunftschwielen entwickelt haben. Auch die Kehlfalte bei diesen Jungtieren ist deutlich größer geworden. Die Fleckenzeichnung geht immer mehr ins dunkelgrau über.




86. Tag nach Landgang
Die jungen Kröten sind nun etwa 5-6 cm groß. Noch mehr Jungtiere haben Brunftschwielen entwickelt. Besonders weit entwickelte haben eine kleine Schallblase, die aufgeblasen so aussieht als hätte die Kröte eine Murmel verschluckt. Die kleinen Männchen rufen sogar schon ein wenig, obwohl die Schallblase eindeutig noch nicht fertig ausgebildet ist.




130. Tag nach Landgang (03.10.02)
Die größte Jungkröte ist nun etwa 7,5 cm groß, also fast so groß wie ihr Vater. Die Schallblase ist bei den meisten Jungtieren vollständig ausgebildet. Ein paar Nachzügler beginnen erst jetzt Brunftschwielen und Schallblase zu entwickeln. Von 8 Jungtieren ist nur noch eines nicht eindeutig ein Männchen.


Anmerkung:

Ich hatte anfangs keinerlei Ausfälle bei meinen umgewandelten Jungtieren, aber ich hatte auch nur die größten Quappen zur Aufzucht behalten. Freunde, die sich an der Aufzucht beteiligten, hatten deutliche Ausfälle bei frisch umgewandelten Jungtieren, die sich aus sehr kleinen Kaulquappen entwickelt hatten und darum auch nur sehr klein waren.

Bei anderen, welche die Quappen bei nur ca. 20°C aufzogen verzögerte sich bei der Zeitpunkt der Metamorphose um einige Wochen. Die Größe der Quappen soll aber letztlich in etwa die gleiche wie bei wärmerer Aufzucht gewesen sein.

Die allgemein rapide Entwicklung meiner Jungtiere war, wie sich herausstellte, auf zu reichliche Fütterung zurückzuführen.

4 Wochen nach Einwinterung fing die Hälfte der Jungtiere an einzugehen.

Die Untersuchung eines verendeten Tieres ergab, dass meine Kröten Träger von Dermosporidium sind und die Krankheit bei den Jungtieren warscheinlich durch die Kombination aus unnormal weiter Entwicklung und die Umstellung auf kalte Temperaturen plötzlich zum Ausbruch kam.

Wie sich mit der Zeit zeigte waren vom Ausbruch der Krankheit nicht nur die Jungtiere betroffen. Alle Bufo speciosus zeigten mehr oder weniger schwere Symptome. Ein paar Jungtiere und die adulten Weibchen konnten durch Medikamenteneinsatz zeitweise gerettet werden. Die Krankheit brach aber nach und nach über mehrere Monate wieder aus. Ein halbes Jahr später waren alle Texaskröten der Krankheit erlegen.

Bei Bekannten, die auch Quappen von meinen speciosus aufgezogen haben, ist die Krankheit nicht aufgetreten und die Kröten sind inzwischen erwachsen und immer noch gesund.

Meine Bufo cognatus waren wie es scheint von der Krankheit nicht betroffen. Sie zeigen bis heute (2 Jahre später) immer noch keine Symptome. Allerdings habe ich keine echte Überwinterung mehr gewagt, sodass die Kröten den Winter bei etwa 15 °C im Terrarium verbringen.


Schlußfolgerung:

Da ich von Anfang an eine Reihe von verschiedenen Faktoren kombiniert habe, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, welche davon ausschlaggebend für die Nachzucht waren. Unter folgenden Bedingungen hat es bei mir geklappt:

Nach einer 10-wöchigen Überwinterung bei 8-12°C die Kröten für ca. 2 Monate feucht halten und mehrmals täglich kräftig sprühen, sodass der Boden ständig feucht bis nass ist.

In dieser Phase häufiger als sonst füttern.

Um die Aktivität der Tiere anzuregen, kann man alle paar Tage die Terrarieneinrichtung umstellen oder das Terrarium karger einrichten.

Häufig den Bodengrund auswechseln.

Verlängerung der Beleuchtungsdauer und Intensivierung der Beleuchtung (Zusätzliche Leuchtstoff- röhren z. B. PowerGlo und SunGlo). Eventuell einen Platz mit Bodenwärme anbieten (z.B. Vorschalt- gerät der Beleuchtung an eine Seite des Terrariums stellen).

Wenn das Männchen auf Daumen und Zeigefinger Brunftschwielen hat, die Schallblase mehrere Tage lang in Startposition ausgeklappt hält und häufiger "rülpst" das Terrarium zum Dauerbereg- nungsbecken umbauen. Echte Brunftstimmung kommt anscheinend erst nach ca. 2 Monaten feuchter Haltung auf. Eher werde ich einen Versuch im Beregnungsbecken auch nicht mehr starten.

Als Beregnungsanlage genügt eine kleine Tauchpumpe mit einem Stück Schlauch bis zur Decke an dessen Ende ein Ausströmrohr angesteckt wird, wie es häufig bei Aquarien- Außenfiltern mitgeliefert wird. Die Tauchpumpe sichert man am besten noch mit Feinstrumpfhose oder Schaumgummi ab, damit kein Schmutz, der die Pumpe blockiert, oder später Laich eingezogen wird.

Zum Festhalten und zum Ablaichen sollten möglichst viele Wasserpflanzen (künstliche werden auch angenommen) ins Becken eingebracht werden und ein kleiner Landteil (z. B. 2 Backsteinen o.ä.). Die Männchen rufen und klammern von dort aus.

Am ersten Tag nur soviel Wasser einfüllen, dass die Kröten noch bequem sitzen können (Schulterhöhe) danach kann der Wasserstand noch um ein paar cm erhöht werden, bis die Tiere wirklich schwimmen und tauchen können.

Bei meinen Tieren hat sich abgestandenes Leitungswasser als gut geeignet erwiesen. Wasser auf ca. 25°C mit einem Heizstab temperieren.

Wenn die Kröten nach ein paar Tagen noch nicht abgelaicht haben, den Versuch abbrechen und die Tiere wieder im feuchten Landterrarium halten. Nach einer Weile kann dann ein weiterer Versuch gestartet werden.

Den Laich sobald möglich auf mehrere kleine Aquarien verteilen oder in ein großes Aquarium überführen. Wassertemperatur 20-25°C. Gut durchlüften. Wenn möglich echte Algen und Wasser- pflanzen zur Verfügung stellen.

Fischfuttertabletten (z. B. TabiMin und Spirulina) anbieten. Bei Bedarf Wasser wechseln. Wasserwechsel mit 3/4 Leitungswasser direkt aus dem Hahn wurde von meinen Quappen problemlos vertragen.

Quappen möglichst nicht zu dicht halten, da sie sich dann besser entwickeln. (1 Quappe pro Liter ist Optimum. Bei täglich starkem Wasserwechsel und ständiger Kontrolle maximal das Doppelte.)

Hinterbeinentwicklung ab dem 12. Tag nach Ablaichen, ab dem 21. Tag Durchbrechen der Vorderbeine.

Quappen mit Vorderbeinen herausfangen und in ein Becken mit 1cm Wasserstand und Pflanzen als Ausstieghilfe umsetzen.

Ab dem 23. Tag ist der Quappenschwanz zurückgebildet, ab dem 25. Tag erste Futteraufnahme als Kröte.

Sobald die Jungtiere nicht mehr ganz klein sind, nur noch 2-3 mal wöchentlich füttern.


Die Nachzucht von Bufo cognatus sollte unter gleichen Bedingungen funktionieren.


<< zurück weiter >>