Bufo bufo (Erdkröte):
Zusammenfassung: Bericht aus der DATZ 1/1994, Seite 26-29, von Ole Seehausen
1994 erschien in der DATZ 1 auf Seite 26-29 ein Bericht von
Ole Seehausen über seinen Nachzuchterfolg bei Bufo bufo.
Hier eine Zusammenfassung seiner Angaben.
Haltung:
Es wurden 1 Männchen und 1 Weibchen gehalten. Zur Unterbringung außerhalb der Winterzeit verwendete der Autor
ein Terrarium mit den Maßen 100x40x40cm eingerichtet mit
Waldboden, Holz und Moos. Futter: Würmer, Heimchen, und Fliegen versehen mit Vitaminpräparat.
Die Tiere wurden dauerhaft in Terrarien im Freien gehalten.
Nachzuchtbericht:
In den Jahren vor dem Nachzuchterfolg überwinterte der Autor
die Tiere bei 4°C im Kühlschrank.
Im Frühjahr ließ er die Kröten eine Nacht lang auf dem Balkon
laufen, mit dem Erfolg dass das Männchen am nächsten Tag
Brunftschwielen entwickelt hatte und nach Einsetzen in ein
Wasserbecken zu Klammern begann.
Trotzdem kam es nicht zum Ablaichen.
Das Weibchen hatte warscheinlich keinen Laich entwickelt.
Da die Kröten des Verfassers sich selbst bei einer Temperatur
von nur 5°C noch aktiv zeigten und Futter aufnahmen, überwinterte er
die Kröten schließlich bei
durchschnittlich nur noch 1°C in einem gedämmten zusätzlich beheizten
Behälter im Freien (Außentemperatur bis -20°C).
Nach derartiger Überwinterung waren die Kröten deutlich weniger abgemagert.
Diesmal ließ der Autor die Kröten außerdem selbst bestimmen,
wann sie ihr Winterquartier verließen. So zogen sich die Tiere
bei Abkühlung des Wetters wieder unter die Erde zurück
und erschienen erst wieder bei wärmeren Temperaturen.
Nun wurde das Terrarium erweitert:
Statt Freilauf wurde den Kröten eine Lauffläche
von etwa 1x1 m Grundfläche (mit Torf bestreute Styroporplatte) zwischen Überwinterungsterrarium
(80x30cm Grundfläche) und Wasserbecken (100x40x40 cm Aquarium) zur Verfügung gestellt.
Im Wasserbecken wurde Argentinische Wasserpest eingebracht.
Zur Anregung setzte der Autor, sobald das Krötenpaar in Fortpflanzungsstimmung kam,
noch zwei brünftige Männchen (die bereits gelaicht hatten) hinzu,
was alle drei Männchen zum Rufen anregte.
Der Nachzuchterfolg trat ein gegen Ende April.
Die Eizahl wurde auf 100 Stück geschätzt.
Schlußfolgerung des Autors:
- Kalt überwintern bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt (durchschnittlich 1°C).
Bei höheren Temperaturen ist der Stoffwechsel so stark gesteigert, dass die Kröten ihre
Körperreserven verbrauchen und die Weibchen keinen Laich ansetzen können.
- Die Kröten müssen selbst bestimmen können, wann sie ihr Winterquartier verlassen
- Die Kröten müssen die Möglichkeit haben zu "Wandern"
- Die Gegenwart mehrerer Männchen auf ein Weibchen wirkt anregend
(entspricht den natürlichen Verhältnissen)
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