Bufo speciosus (Texaskröte)
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In der Zeit von 1999 bis 2003 pflegte ich 4 bufo speciosus und 2002 laichten sie sogar. Von Winter 2002 bis Sommer 2003 verlor ich alle Bufo speciosus aufgrund einer Dermosporidium-Erkrankung, die adulten ebenso wie die Jungtiere.


Haltung:

Meine Kröten (1 Männchen, 3 Weibchen) bewohnten bei mir ein Terrarium 120x50x60cm.
Als Einrichtung dienten Kokos-Einstreu, Steine, Korkstücke, eine echte Pflanze auf einem Eckregal aus Glas und eine Wasserschale. Das Substrat hielt ich für gewöhnlich sehr trocken, nur einzelne Bereiche feucht. Das Badewasser wechslete ich sobald es verschmutzt war, vorzugsweise gegen abgestandenes Leitungswasser.

Das Terrarium stand am Fenster mit Mittagsonne. Eine Leuchtstoffröhre an der Zimmerdecke über dem Terrarium diente als zusätzliche Beleuchtung. Es gab keine zusätzliche Heizung: normale Zimmertemperatur ca 20°C (im Herbst nachts um 15°C im Sommer tagsüber bis zu 30°C).

Gefüttert wurde normalerweise etwa 1-2 mal die Woche, in erster Linie Heimchen/ Kurzflügel-grillen, seltener Wachsmottenraupen und Stubenfliegen - alles eingestäubt mit Vitamin-Calcium-Präparat für Amphibien "Amit-A". Damit alle etwas abbekamen, weckte ich die Tiere, die gerade schliefen, und gab allen außerdem noch eine kleine Dusche.


Nachzuchtbericht:

Vom 25. Dez 01 – 4.März 02 überwinterte ich meine Kröten bei 8-12°C dauerhaft dunkel im Keller. Unterbebracht waren die 4 Tiere in einem Plastikbehälter 40x25x30 cm mit feuchter Kokos-Einstreu und einer kleinen Wasserschale. Bei regelmäßigen Kontrollen mußte das Substrat jedesmal nachgefeuchtet werden. Die Tiere schliefen nicht durchgehend.

Eine konstante Temperatur von 7-8°C wäre wohl besser gewesen.

Am 4. März 02 setze ich die Kröten zurück in ihr Terrarium. Die Tiere sahen keineswegs dünner aus als zuvor.

Ab dem 3. Tag nach der Winterruhe begann ich wieder mit der Fütterung, die ich dann anschließend wenn möglich täglich wiederholte (Bei täglicher Fütterung wurden aber nur kleinere Mengen Futterinsekten verfüttert, um Überfüttern zu vermeiden).

Ich begann täglich kräftig zu beregnen/zu sprühen. Das Substrat wurde zeitweise klatschnass und mußte spätestens alle 14 Tage gewechselt werden. Alle 2-3 Tage veränderte ich die Position von Kork und Steinen um Abwechslung zu schaffen. Als Resultat dieser Maßnahmen verkrochen sich die Kröten kaum mehr, sondern blieben die meiste Zeit aktiv.

Bereits am 7. Tag nach der Überwinterung zeigte das Männchen seine Schallblase.
Am 19. und 20. Tag nach der Winterruhe rief es nachts kurz (Rülpser).

Am 26. Tag hatte das Männchen auf den Daumen leichte hellbeige Brunftschwielen entwickelt.
Nach komplettem Ausräumen des Terrariums füllte ich bis auf Schulterhöhe der Kröten Wasser ein. Die Kröten waren im Wasser sehr unruhig und darum versetzte ich das Terrarium am nächsten Tag wieder in den vorherigen Zustand.

Am 39. Tag zeigten Daumen und Zeigefinger des Männchens hellbeige Schwielen.



Am 42. Tag rief es nachts wieder kurz (Rülpser).
Am 43. Tag wiederholte ich den Versuch mit dem gefluteten Terrarium - wieder erfolglos - und baute das Terrarium am nächsten Tag wieder zum feuchten Landterrarium um.

Am 45. Tag rief das Männchen nachts auffällig oft (Rülpser), am 46. Tag sogar mittags hin und wieder.

Am 47. Tag räumte ich das Terrarium wieder aus und füllte bis auf Schulterhöhe der Kröten Wasser ein. Diesmal ergänzte ich das Becken um eine Tauchpumpe zur Dauerberegnung, einen kleinen Landteil und temperierte auf 25°C mit einem Heizstab.

Ich war kaum fertig, da fing das Männchen bereits an zu klammern. Nachts rief es dann zum ersten mal wirklich und das mit beachtlicher Lautstärke. Die Weibchen wirkten nicht so unruhig wie bei den vorherigen Versuchen. Das Füttern stellte ich für die Zeit im derart eingerichteten Terrarium ein.




Am 48. Tag rief das Männchen den ganzen Tag hindurch und steigerte sich derart, dass es durch kaum etwas im Rufen zu unterbrechen war. Zum Rufen suchte es einen Sitzplatz auf. Sobald es ein Weibchen geklammert hatte hörte das Rufen auf. Da die Weibchen ihn aber nicht lange duldeten rief er ziehmlich viel. Ich machte einen ersten Teilwasserwechsel.


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Am 49. Tag ergänzte ich das Becken um einen Schwung Plastik-Wasserpflanzen, machte noch einen Teilwasserwechsel und erhöhte den Wasserstand dabei um 3 cm. Das Männchen begann aber erst gegen abend zu klammern und zu rufen.



Am 51. Tag hörte das Rufen und Klammern auf. Am 52. Tag wirkten die Kröten müde und die Schwielen des Männchens waren stark verblaßt. Darum baute ich das Terrarium wieder zum feuchten Landterrarium um und begann wieder täglich zu füttern.

Ergänzend legte ich nun noch 3 zusätzliche helle 18W Leuchtstoffröhren aufs Terrarium (2xPowerGlo, 1xSunGlo) und beleuchtete bis spät nachts. Dies hatte den Nebeneffekt, dass an der Seite des Terrariums, an der die Vorschaltgeräte standen, eine höhere Bodentemperatur entstand. Die Kröten suchten bevorzugt diesen warmen Platz auf.

Am 60. Tag wiederholte ich den Versuch vom letztenmal (Dauerberegnung, Heizstab, Kunststoff- pflanzen, kleine Insel) bei weiterhin starker Zusatzbeleuchtung durch die 3 Leuchtstoffröhren und flutete das Becken direkt mit einem Wasserstand, der etwa 3 cm höher als Schulterhöhe der Tiere lag. Das Männchen begann erst gegen Abend zu klammern. Seine Schwielen waren zwar glatter von der Hautstruktur, farblich aber kaum noch erkennbar. Ich glaubte kaum noch an einen Erfolg.
Gegen Abend setzte draussen ein ordentlicher Dauerregen ein, der die ganze Nacht und den folgenden Tag über ohne Unterbrechung anhielt.

Am 61. Tag rief das Männchen gegen 07:00 Uhr morgens endlich wieder.
Um 09:30 Uhr saß das Krötenpaar klammernd an Land und ruhte aus.



Um 13:00 Uhr sah ich das Paar im Wasser und bemerkte Wellenbewegungen im Bauch des geklammerten Weibchens. Von 16-19:00 Uhr laichte das Krötenpaar schließlich ab.

Das Paar tauchte immer wieder unter den Plastikpflanzen durch und wickelte die Laichschnüre um die Plastikpflanzen oder laichte direkt auf den Boden. Die einzelnen Eier hatten einen kreisrunden Kern mit einen Durchmesser von bloß ca. 1 mm. Die Laichmenge betrug mehrere Meter Laichschnur mit etwa 10 Eiern pro cm Laichschnur. Ich verteilte den Laich am selben Abend noch auf mehrere gut durchlüftete Aquarien, ebenfalls Wassertemperatur von 25°C.



Nach dem Ablaichen rief das Männchen noch ein wenig, aber es war deutlich erschöpft.




Das Terrarium baute ich am nächsten Tag wieder zum feuchten Landterrarium um und da das Weibchen nun recht dünn war, fütterte ich die nächste Zeite weiterhin täglich. Das Terrarium ließ ich in den folgenden Wochen wieder auf ein normales Maß austrocknen, ergänzte wieder Einstreu, Kork, Steine und die gewohnte Wasserschüssel zum Baden und entfernte die zusätzlichen Leuchtstoffröhren.

Das Männchen machte trotzdem selbst 3 Wochen später noch den Anschein, als wolle es nochmal Ablaichen (ständig ausgstülpte Schallblase, aber kein Rufen).

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